- Huxley
- Huxley['hʌksli],1) Aldous Leonard, englischer Schriftsteller, * Godalming 26. 7. 1894, ✝ Hollywood (Calif.) 22. 11. 1963, Bruder von 2) und 3), Enkel von 4); Studium in Oxford (1913-15), danach erste Gedichtsammlung (»The burning wheel«, 1916). Huxley schrieb seit 1921 satirische Romane aus der Desillusionierung der Nachkriegszeit: »Crome yellow« (1921; deutsch »Chromgelb«), »Antic hay« (1923; deutsch »Narrenreigen«), »Those barren leaves« (1925; deutsch »Parallelen der Liebe«). Als erstes Meisterwerk gilt der fugenartig angelegte und dem Prinzip der allseitigen Entwicklung des Menschen zur Ganzheit verpflichtete Roman »Point counter point« (1928; deutsch »Kontrapunkt des Lebens«). Auch in den Essays kritisierte Huxley gesellschaftliche Spezialisierung und rationalistischen Fortschrittsglauben; beide sind satirisch bloßgestellt in der Antiutopie »Brave new world« (1932; deutsch »Schöne neue Welt«); gleichzeitig wandte er sich gegen den antiintellektuellen Primitivismus des Freundes D. H. Lawrence, dessen Briefe er postum 1932 herausgab. Während der 30er-Jahre trat er für den Pazifismus ein und half jüdischen Flüchtlingen. Er zog 1937 nach Kalifornien und beschäftigte sich mit fernöstlicher Philosophie, führte Experimente mit Drogen durch und schrieb darüber (»The perennial philosophy«, 1945, deutsch »Die ewige Philosophie«; »The doors of perception«, 1954, deutsch »Die Pforten der Wahrnehmung«); es entstanden weiterhin Romane (»After many a summer«, 1939, deutsch »Nach vielen Sommern«; »Ape and essence«, 1948, deutsch »Affe und Wesen«, eine weitere Antiutopie) sowie Drehbücher (für Filme nach Romanen Jane Austens und Charlotte Brontës). 1958 erschien der Kommentar »Brave new world revisited« (deutsch »Dreißig Jahre danach oder Wiedersehen mit der wackeren neuen Welt«), 1962 die u. a. auch ökologische Utopie »Island« (deutsch »Eiland«).Weitere Werke: Romane: Eyeless in Gaza (1936; deutsch Geblendet in Gaza); The genius and the goddess (1955; deutsch Das Genie und die Göttin).Essays: Jesting Pilate (1926); Music at night, and other essays (1931); Themes and variations (1950); Huxley and God (herausgegeben 1992; deutsch Gott ist).Ausgaben: Selected poems (1925); Collected works, 36 Bände (1949-77); Letters, herausgegeben von G. Smith (1969); Collected short stories (51973).A. Huxley. Essays, 3 Bände (1994; deutsch).L. Fietz: Menschenbild u. Romanstruktur in A. H.s Ideenromanen (1969);S. Bedford: A. H. A biography, 2 Bde. (London 1973-74);K. Greinacher: Die frühen satir. Romane A. H.s (1986);T. Schumacher: A. H. (9.-11. Tsd. 21992).2) Andrew Fielding, britischer Physiologe, * London 22. 11. 1917, Bruder von 1) und 3), Enkel von 4); wies in Zusammenarbeit mit A. L. Hodgkin an Nervachsenzylindern des Tintenfisches nach, dass die elektrischen Impulse der Nervenleitung durch Ionenverschiebung der Nervenzellmembranen ausgelöst und weitergeleitet werden; erhielt 1963 mit Hodgkin und J. C. Eccles den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.3) Sir (seit 1958) Julian Sorell, britischer Biologe und Schriftsteller, * London 22. 6. 1887, ✝ ebenda 14. 2. 1975, Bruder von 1) und 2), Enkel von 4). 1925-35 Professor am King's College in London; 1946-48 Generaldirektor der UNESCO. Neben wissenschaftlichen Arbeiten (besonders über Probleme der Überbevölkerung und der Welternährung) schrieb Huxley auch Essays und Gedichte.Werke: Problems of relative growth (1932); Evolution, the modern synthesis (1942); The story of evolution (1958).Herausgeber: The humanist frame (1961; deutsch Der evolutionäre Humanismus).4) Thomas Henry, britischer Zoologe, * Ealing (heute zu London) 4. 5. 1825, ✝ London 29. 6. 1895, Großvater von 1), 2) und 3); ab 1855 Professor in London; Arbeiten zur vergleichenden Anatomie der Wirbellosen und der Wirbeltiere. Huxley war einer der ersten Anhänger des Darwinismus.
Universal-Lexikon. 2012.